AiR Zeitraum: 29. April – 01. August 2023
Foto: N.N.
Mariia Mytrofanova
Mariia Mytrofanova (Odessa/Berlin, 1999) ist bildende Künstlerin und Performance-Künstlerin im Bereich der zeitgenössischen Kunst.
Mariia Mytrofanova schloss ihr Studium an der Abteilung für Bildende Kunst der Grekov Odesa Art School (2018) sowie an der Fakultät für Kunst und Medien der Pädagogischen Universität Krakau (Uniwersytet Pedagogiczny im. Komisji Edukacji Narodowej w Krakowie, 2022) ab. Sie hat mit KREaktywna in Krakau (Polen), der Kunstgalerie Ufo in Krakau (Polen) und der Galerie All Together in Venedig (Italien) zusammengearbeitet. Von September bis Dezember (2022) war Mariia Teil des Berliner Künstlerprogramms DAAD im PIK (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung).
Seit vielen Jahren beschäftigt sich Mariia mit Textilarbeiten, in denen sie Reflexionen über die Zerbrechlichkeit der menschlichen Existenz angesichts politischer, wirtschaftlicher und klimatischer Veränderungen entwickelt. Sie erforscht menschliche Verbindungen in Familiengeschichten und Archiven. Ihre Kunstwerke sind eine Passage durch traumatische Erfahrungen unserer Verwundbarkeit angesichts der Geschichte.
Ihre jüngsten Arbeiten konzentrieren sich auf die Themen sexuelle Gewalt, gynäkologische Unterdrückung von Frauen und die Präsenz des weiblichen Körpers in den politischen und kulturellen Kontexten von heute. In ihren Kunstwerken lässt Mariia Raum für eine besonders starke Präsenz ihrer eigenen Erfahrung, die sich auf der Grundlage zeitgenössischer soziopolitischer Kontexte artikuliert und aktualisiert - als Ergebnis reagieren Mariias Kunstwerke auf bestimmte Anforderungen der Gesellschaft.
Foto: Engin Iriz
Zeynep Ayşe Hatipoğlu
Zeynep Ayşe Hatipoğlu (Istanbul, 1990) ist Cellistin und Komponistin im Bereich der zeitgenössischen Musik und Klangkunst.
Ihre Performances basieren auf freier Improvisation und experimentellen Ansätzen der türkischen Makam-Musik. Ihre Kompositionen konzentrieren sich hauptsächlich auf elektroakustische Werke, offen geformte akustische Stücke und interdisziplinäre Projekte. Sie erhielt ihren Doktortitel in Musik (2022) am Istanbul Technical University Center for Advanced Studies in Music (MIAM), mit einer praxisbasierten Forschung über kollaborative Improvisation und das Konzept des Spiels. Sie tritt mit verschiedenen Künstler:innen aus der Improvisationsszene auf, darunter iKKi Duo, SAVT, Klank.ist ensemble, Heya sound project. Zu ihren jüngsten Arbeiten gehören: iKKi Duo's Album "Nine Stages of Not Arriving" (2023), "impro/play", ortsspezifische Soloperformance und Workshop, Istanbul Fringe Festival, SSM, Istanbul (2022).
Siehe auch: www.zeynepaysehatipoglu.com
Foto: Irene Pérez Hernández
Olsen Wolf
Olsen (St. Georgen, 1975)
Meine Arbeiten sind Untersuchungen an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Einen besonderen Fokus lege ich dabei auf die Technologien des Alltags, mit denen man ständig konfrontiert wird und die unser menschliches Dasein, unsere Vorlieben und Verhaltensmuster bestimmen. Beispiele sind das Öffnen des Kofferraums per Knopfdruck, der automatische Raumbedufter oder auch der Rasenmäherroboter. Bei all diesen Beispielen handelt es sich um Automaten – Maschinen bzw. Computer – die mit Hilfe von Programmierungen bestimmte Tätigkeiten für den Menschen erledigen. So kann Technologie als die Anstrengung verstanden werden, dem Mensch Anstrengung zu ersparen.
Meine künstlerische Praxis fokussiert darauf poetische Sichtweisen auf die Karotte zu finden, die in Form von Technologie vor unserer Nase hängt. Schmackhaft gemacht wird sie i.d.R. durch Zusicherungen von Anstrengung-, und Zeitersparnis, Befreiung von der Notwendigkeit, Innovation oder einfach nur einer UltraHD Auflösung.
In meinen Skulpturen, Objekten und Installation konterkariere die funktionale und rationale Logik von Technologie mit Humor und Witz. Für mich eine Form des Widerstandes gegen den Funktionalismus der Lebenswelt im „praktischen“ Sinne. So gesehen sind meine Arbeiten poetische Tastversuche jenseits sinnvoller Logik, Bemühungen, die faktische Wirklichkeit im Leerlauf ihres ferngesteuerten Automatismus zu liquidieren. Dies in der Hoffnung, dass die Arbeiten entgegen der Herrschaft des Zweckes oder genauer der Subordination unter die Nützlichkeit Fragen stellen, denn fraglos ist das Unnütze angefressen.
Nach einer Schreinerausbildung habe ich ein Studium der Medialen Künste an der HdK Zürich und Bellas Artes an der Universidad Barcelona absolviert, sowie 2018 ein PhD in Media Arts and Technology an der Queen Mary, University of London fertiggestellt. Meine Arbeiten wurden international in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen ausgestellt und ich habe Workshops sowie Lehrveranstaltungen in verschiedenen Kontexten gehalten. Bin Gründungsmitglied und Vorstand des gemeinnützigen Kunstvereins Global Forest mit Sitz in St. Georgen im Schwarzwald, wo ich derzeit auch lebe und arbeite.
Siehe auch: https://www.olsen-wolf.de
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